Buchteln und der kleine Manuel, eine Erfahrung fürs Leben!
Oma? Was machst du da? Ich mache Buchteln! Aaaaah! Was ist das? Etwas Geiles mein lieber Manuel, etwas Geiles. Ich lernte also schon sehr früh das Wort „GEIL“ kennen, verstand aber natürlich die Bedeutung nicht! Noch nicht!
Interessiert sah ich zu, was Oma da mit dem Teig so anstellte, in dem ihre Hände vergraben waren und immer wieder hervorkamen. Sie drehte den Teig hin und her, immer wieder. Dann war sie erschöpft, stellte ihn zur Seite und machte eine Pause. Sie setzte sich zum Tisch in der Nähe des Ofens, schnaufte und trank von der schwarzen Brühe, die sie kurz vorher angerührt hatte. Ich war erstaunt, was Oma da alles anstellte. Verstanden hab ich damals allerdings nichts. Das dürfte ihr aufgefallen sein und sie begann zu erklären! Interessiert hörte ich zu.
Und weiter geht es, sagte sie mitten drinnen und begann erneut den Teig zu bearbeiten. Ich dachte damals, warum macht sie das? Ist der so hart? Diese Prozedur wiederholte sie des Öfteren. Wie oft, kann ich heute nicht mehr genau sagen. Dann machte sie große Kekse. Da kam er dann rein, der Traum jedes Kindes. Die Schokolade. Oma sah das Leuchten in meinen Augen und gab mir das Messer zum Ablecken. Buchtel für Buchtel. Meine Schokolippen müssen bis zu den Ohren gegrinst haben vor Freude! Danach machte sie Kugeln aus den Keksen und legte sie in eine Form.
Ab in den Ofen. Klappe auf und ab mit der Pfanne in das finstere Loch. Damals erzählte man mir noch von Hexen und schlimmen Kindern! Ich lief weg und setzte mich zum Tisch, wo immer noch meine Malsachen vom Vortag lagen. Ein letzter Blick Richtung Ofen und Erleichterung machte sich breit. Das schreckliche Rohr, die Öffnung des Grauens, war geschlossen. Mein Gedanke damals: Mani du bist in Sicherheit!
Einige Zeit später begann es zu duften. Himmlisch! Gleich ist es so weit, mein Kleiner! So waren damals Omas Worte, bevor sie diese himmlisch weichen, süßen und riesigen Buchteln in der warmen Vanillesoße servierte. Ich war ja damals der Meinung Jungs weinen nicht, aber ein paar Freudentränen wären da schon angebracht gewesen. Glücklich verschlang ich das Mahl, kippte wenig später erschöpft zur Seite und verfiel dem Mittagsschlaf! Oma war erschöpft, aber beide waren wir glücklich und dankbar.
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